Autonomes Fahren im ländlichen Raum? Keine Fiktion, bald wird es Realität! Wir widmen uns der Entwicklung fortschrittlicher Technologien, welche die Reife und den Einsatz autonomer Fahrzeuge im ländlichen Raum vorantreiben. In einem global vernetzten Kommunikationsnetzwerk möchten wir den privaten Individualverkehr entlasten und die Mobilität zwischen Wohnorten, Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen und medizinischer Versorgung nachhaltig verbessern.
Durch innovative, flexible Mobilitätskonzepte, ergänzt durch digitale Lösungen und regenerative Energien, werden wir den öffentlichen Personennahverkehr neu gestalten und transformieren. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Mobilität zu schaffen, die den spezifischen Bedürfnissen der ländlichen Bevölkerung gerecht wird und das Potenzial der autonomen Technologien voll ausschöpft.
Die Initiative WALEMO startet mit dem Forschungsprojekt WALEMObase, dass die Grundlagen für den wasserstoffbetriebenen, automatisierten ÖPNV im ländlichen Raum legt. Dabei stehen folgende Themen im Fokus:
Wasserstoff kann als Energiespeicher auf verschiedene Weise genutzt werden. Im Leistungsbereich des Brennstoffzellensystems versorgt es das WALEMO-Fahrzeug während des Streckenbetriebs mit der benötigten Energie. Technisch ist der Systemaufbau bereits gelöst, jedoch muss die bedarfsgerechte Auslegung hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Effizienz für den spezifischen Anwendungsfall überprüft werden. In der breiten Anwendung bleiben jedoch die hohen Anschaffungskosten ein erhebliches Hindernis.
Ein weiterer Ansatz zur Nutzung von Wasserstoff ist die Herstellung von regenerativem Methanol, das im Rahmen eines dedizierten Hybridantriebs verwendet wird. Der hocheffiziente Hybridantrieb ermöglicht eine schnelle Übernahme in die breite Anwendung. Methanol, das aus regenerativem Wasserstoff und einem C-Atom (biogen oder DAC) hergestellt wird, erlaubt es dem konventionellen Motor, in eine fossilfreie Zukunft überzugehen. Im Projekt wird sowohl die Effizienz dieses Antriebs als auch seine Integration in das WALEMO-Fahrzeug untersucht.
Im Rahmen des WALEMObase-Projekts arbeiten wir an der Erprobung wirtschaftlicher und leichtbaugerechter Bauweisen.
Ein zentraler Aspekt dabei ist die Entwicklung neuer Fertigungsmethoden und Montageansätze durch die Integration von Funktionen in geeignete Leichtbautechnologien.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt liegt auf der Sensorintegration im und am autonomen Shuttle. Die Datenaufnahme erfolgt mittels 3D-Scan, gefolgt von einem Abgleich der Daten im CAD-Modell, um eventuelle Abweichungen zu identifizieren. Die konstruktive Umsetzung der Anforderungen wird durch den Einsatz von 3D-Druckverfahren in verschiedenen Materialien realisiert. Abschließend leiten wir die gewonnenen Ergebnisse vom autonomen Test-Shuttle auf eine universelle Ebene ab, um deren Anwendung in unterschiedlichen Bereichen zu ermöglichen.
Der ländliche Raum stellt besondere Herausforderungen für automatisierte Fahrzeuge dar, wie enge, teils unbefestigte Straßen, Begegnungsverkehr, Wildwechsel und der Einfluss der Vegetation auf den Satellitenempfang. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, entwickelt die Professur für Fahrzeugmechatronik im Projekt WALEMObase ein spezialisiertes Sensorkonzept für automatisierte Kleinbusse. Dieses Konzept wird in Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern in eine schützende Fahrzeugleichtbaufrontmaske integriert.
Das Forschungsfahrzeug ist mit zusätzlichen Umgebungssensoren sowie umfangreicher Rechen- und Messtechnik ausgestattet. Während des automatisierten Testbetriebs wird eine Datenbank mit realen Szenarien aufgebaut, die der gesamten Forschungsgemeinschaft im Sinne des Open Data Prinzips zur Verfügung gestellt wird. Diese offen zugängliche Datenbank bietet eine wertvolle Grundlage für die Entwicklung und Absicherung automatisierter Fahrfunktionen im bislang vernachlässigten ländlichen Raum.